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Buhck Umweltberatung

Ist das jetzt Klimamüll?

Dass die Umwelt durch menschengemachten Müll stark leidet, steht außer Frage. Aber was ist mit dem Abfall, der in der Umwelt landet obwohl ihn dort niemand abgeladen hat?

Diese Frage könnte man sich nach den Überschwemmungen im August in NRW und Rheinland-Pfalz stellen.

Im Kreis Euskirchen wird, nach Schätzungen der Kreisverwaltung, von einem Sperrmüllaufkommen von rund 75.000 - 100.000 Tonnen aufgrund des Hochwassers ausgegangen. Für den Landkreis entspricht das dem sechs- bis achtfachen des sonst pro Jahr anfallenden Sperrmülls. (EUWID 33.2021)

Die Herausforderungen sind groß, gewohnte Strukturen des Entsorgungsmanagements sind zeitweise zusammengebrochen. Nach Schätzungen des Landesumweltministeriums werde es zwischen sechs und zwölf Monaten dauern die Abfallberge wieder abzutragen.

Ein Großteil des Sperrmülls liegt momentan in temporären Zwischenlagern, häufig weit über den genehmigten Kapazitäten und wartet auf den Abtransport. In vielen Fällen bleibt bei einem kurzfristig so großen Aufkommen an Abfällen, zum Nachteil der Umwelt, lediglich die thermische Verwertung. (EUWID 33.2021)

Ähnlich ist es mit zerstörten und unbrauchbar gemachten Elektrogeräten. Die Hersteller können aufgrund der großen Massen an Geräten ihren Rücknahmeverpflichtungen nur stockend nachkommen. Als Folge stapeln sich auch diese Geräte in den temporären Zwischenlagern.

Im Hinblick auf die, in Zukunft wahrscheinlich, steigende Zahl von Überschwemmungen und den damit einhergehenden Abfalleintrag in die Umwelt, müssen dringend Konzepte erarbeitet werden, um Abtransport, Lagerung und Verwertung von solchem Überschwemmungssperrgut in Notsituationen zu organisieren und zu strukturieren.

Im ersten Schritt geht es sicherlich um eine Sicherung der entstandenen Abfälle, so dass die Wege für Rettungskräfte frei werden und die Umwelt vor massiveren Emissionen, z.B. durch Gefahrstoffe, die als Betriebsmittel in unbrauchbaren Geräten enthalten sein können, geschützt ist.

Bei diesen Mengen an Abfall, die das Vielfache des normalerweise in einem Jahr anfallenden Abfalls darstellen und damit die vorhandenen und eventuell noch durch Zerstörung reduzierten Kapazitäten der Abfallwirtschaftszentren und Deponien übersteigen, muss die Frage nach Konzepten für mittel- und langfristige Lösungen gestellt werden.

Solche zu erarbeiten ist jedoch keinesfalls eine leichte Aufgabe. Zwei große Unbekannte sind die in einem solchen Katastrophenfall anfallende Menge, sowie die Art der anfallenden Abfälle.  Im Voraus zu einem Extremwetterereignis kann nicht bestimmt werden, in welcher Menge gefährliche und ungefährliche Abfälle anfallen, daher ist es schwer geeignete Flächen zur Verfügung zu stellen. Ungeachtet der Art von Abfällen müssten die Zwischenlagerflächen ausreichende Kapazitäten aufweisen und  entsprechend ausgebaut/vorbereitet werden damit sie im Notfall zur Verfügung stehen.

Hinzu kommt der Bedarf an Personen, die sich mit den Richtlinien zur richtigen Entsorgung der Abfälle auskennen und dies auch koordinieren können.

Bis es umsetzbare Ideen für Konzepte zur Beherrschung solcher Ausnahmesituationen gibt, ist im Falle einer Notlage weiterhin Solidarität gefragt, wie man sie bei diesen Überschwemmungen aus ganz Deutschland und auch dem Ausland erfahren hat. Zum Beispiel schickte Polen ein Feuerwehrteam und 70 Geräte zur Trocknung von Gebäuden (rnd.de, Polen schickt Hochwasserhilfe). Auch die Buhck Gruppe ist stolz ein Teil dieser Hilfsaktionen sein zu können (Wassermassen – Müllberge – Solidarität - Buhck GmbH und Co. KG (buhck-gruppe.de)